Cyprien Katsaris
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Vollständige Biographie
„Ein großer Individualist mit sprühenden Fingern ... Er hat ein stark ausgeprägtes musikalisches Profil, welches ihn in eine Kategorie einstuft, die weit über den banalen Vertretern der internationalen Schule der modernen Pianisten liegt.“
(Auszug aus dem bekannten Werk Die großen Pianisten – von Mozart bis heute von Harold C. Schonberg, dem namhaften Musikkritiker der New York Times.)

Der Pianist und Komponist Cyprien Katsaris kam 1951 als Sohn zypriotischer Eltern in Marseille, Frankreich, zur Welt. Seinen ersten Klavierunterricht erhielt er im Alter von vier Jahren bei Marie-Gabrielle Louwerse – in Kamerun, wo er aufwuchs.

Er absolviert sein Musikstudium am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique bei Aline van Barentzen, Monique de la Bruchollerie, René Leroy und Jean Hubeau und schließt mit einem ersten Preis für Klavier (1969) und einem ersten Preis für Kammermusik (1970) ab. In der Folge gewinnt er mehrere internationale Preise, wie den Internationalen Musikwettbewerb Cziffra in Versailles 1974 und den UNESCO-Preis der Internationalen Tribüne junger Interpreten 1977 in Bratislava. Beim Internationalen Königin-Elisabeth-Wettbewerb 1972 in Brüssel ist er der einzige Preisträger aus Westeuropa. Er erhält den Preis der Albert-Roussel-Stiftung (Paris 1970) sowie den Preis der Alex-de-Vries-Stiftung (Antwerpen 1972).

In Paris gibt Cyprien Katsaris sein erstes Konzert: Am 8. Mai 1966 tritt er als „Ritter“ des Musikwettbewerbs für junge Talente „Le Royaume de la Musique“ im Théâtre des Champs-Elysées auf; mit dem Orchestre Symphonique d’Ile-de-France unter der Leitung von René-Pierre Chouteau spielt er die Fantasie über ungarische Volksmelodien von Franz Liszt.

Seine internationale Karriere führt Cyprien Katsaris zu den bedeutendsten Orchestern wie z. B. den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, dem MDR Sinfonieorchester, dem Deutschen Sinfonie-Orchester Berlin, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, den Stuttgarter Philharmonikern, dem Philharmonischen Staatsorchester Halle, dem ORF-Sinfonieorchester, dem Wiener Kammerorchester, dem Cleveland Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, dem National Symphony Orchestra Washington D.C., dem Detroit Symphony, dem Orchestre Symphonique de Montréal, dem Toronto Symphony, dem Vancouver Symphony, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Royal Concertgebouw Amsterdam, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, dem Residenz Orchestra Den Haag, dem Brabant Orchestra, den Solistes Européens Luxembourg, dem N.H.K. Symphony Orchestra (Tokyo), dem Japan Philharmonic Orchestra, dem Korean Chamber Orchestra, dem Moskau Philharmonic Orchestra, dem Academic Symphony Orchestra St. Petersburg, dem Helsinki Philharmonic Orchestra, der Tapiola Sinfonietta, dem Bucharest George Enescu Philharmonic Orchestra, dem Athens State Symphony Orchestra, dem Thessaloniki State Symphony Orchestra, der Athens Camerata, dem Milan RAI Symphony Orchestra, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Chamber Orchestra of Europe, der Oxford Philomusica, der Auckland Philharmonia, dem Mexiko Philharmonic Orchestra, bei dessen Eröffnungskonzert (1978) er auftrat … unter der Leitung von Dirigenten wie Leonard Bernstein, Mstislaw Rostropowitsch, Sir Neville Marriner, Sir Simon Rattle, Myung Whun Chung, Christoph von Dohnányi, Nikolaus Harnoncourt, Leopold Hager, Sandor Végh, Dimitri Kitajenko, Vladimir Fedoseyev, Rudolf Barshai, Stanislaw Skrowaczewski, Ivan Fischer, Kent Nagano, Antal Doráti, James Conlon, Sir Charles Mackerras, Charles Dutoit, Jukka-Pekka Saraste, Leif Segerstam, Andrei Boreiko, Christopher Warren-Green, Zdeněk Mácal, Marc Soustrot, Xian Zhang, Paul Mann, Paul Polivnick, Byron Fidetzis, Alkis Baltas, Myron Michailidis, Alexandros Myrat, Marios Papadopoulos … und Karl Münchinger. Letzterer lud Cyprien Katsaris zu seinem Abschiedskonzert mit dem Stuttgarter Kammerorchester im Jahre 1986 als Interpreten von Haydns Klavierkonzert in D-Dur ein.

Das „Katsaris Piano Quintett“ wurde in Amerika, Europa und Japan von Presse und Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen.

Cyprien Katsaris kann auf eine beeindruckende Diskografie verweisen, darunter: Sony Classical, EMI, Deutsche Grammophon, BMG-RCA, Decca, Pavane, PIANO 21 und Teldec (Grand Prix du Disque Frédéric Chopin, Warschau 1985; Grand Prix du Disque Franz Liszt, Budapest 1984 und 1989; British Music Retailers Association’s Award 1986; Aufnahme des Jahres 1984, Deutschland, für Beethovens/Liszts 9. Symphonie).

Er hat zahlreiche Werke von Bach bis Boulez aufgenommen, wie das 2. Klavierkonzert von Brahms mit Eliahu Inbal und dem Londoner Philharmonia, die zwei Klavierkonzerte von Mendelssohn mit Kurt Masur und dem Gewandhausorchester Leipzig (dessen musikalischer Leiter einst Mendelssohn hieß), und die gesamten Klavierkonzerte von Mozart, die er mit Yoon K. Lee und der Salzburger Kammerphilharmonie in Salzburg und Wien gespielt und live aufgenommen hat.

Darüber hinaus widmet er sich der Wiederentdeckung in Vergessenheit geratener Stücke, die er zum ersten Mal auf CD veröffentlicht, wie zum Beispiel Beethovens eigene Klavierbearbeitung seines Balletts Die Geschöpfe des Prometheus, das Konzert im ungarischen Stil von Liszt/Tschaikowsky mit Eugene Ormandy und dem Philadelphia Orchestra und Gustav Mahlers Das Lied von der Erde in der Originalfassung für Klavier und Gesang, mit Brigitte Fassbaender und Thomas Moser.

1992 produzierte das Japanische Fernsehen NHK eine dreizehnteilige Serie über Chopin mit Cyprien Katsaris, die einen Soloabend und Katsaris’ Interpretationskurse umfasst. Am 17. Oktober 1999 bedankten sich die New Yorker Musikliebhaber in der Carnegie Hall bei ihm mit Standing Ovations für das Konzert, das er zum 150. Todestag von Frédéric Chopin gab. Am 27. Januar 2006, dem 250. Geburtstag Mozarts, war er Solist beim Eröffnungskonzert des Mannheimer Mozartorchesters, das von seinem Gründer Thomas Fey geleitet wurde. Im März 2006 gab Cyprien Katsaris Meisterkurse im Hause Franz Liszts in Weimar und war damit der erste Pianist, der seit dem Tode des Komponisten 1886 dort unterrichtete. Im August 2008 wurde er nach Peking eingeladen, um dort anlässlich der Olympischen Spiele im National Center for the Performing Arts zwei Konzerte zu geben. Nach der Welturaufführung des China Jubilee, eines Konzerts von Cui Shiguang für zehn Klaviere und Orchester, improvisierte er als Huldigung an die Universalität der Olympischen Spiele unter anderem über eine Melodie aus dem antiken Griechenland und über Melodien aus China.

Die berühmten Regisseure Claude Chabrol und François Reichenbach (Oscar-Preisträger) filmten ihn bei Konzertauftritten.

Cyprien Katsaris wird unter anderem in folgenden Werken erwähnt: The Great Pianists: From Mozart to the Present; The New Grove Dictionary of Music and Musicians; Die Musik in Geschichte und Gegenwart: Allgemeine Enzyklopädie der Music (MGG); Baker’s Biographical Dictionary of Musicians; Harenberg Klaviermusikführer: 600 Werke von Barock bis zur Gegenwart; David Dubal, The Art of the Piano: Its Performers, Literature and Recordings.

Bei folgenden internationalen Wettbewerben war er Mitglied der Jury: Chopin (Warschau 1990), Liszt (Utrecht 1996), Prix Vendôme (Paris 2000), Marguerite Long-Jacques Thibaud (Paris 2001), Beethoven (Bonn 2005), Giorgos Thymis (Thessaloniki 2011) und Skrjabin (Moskau 2012). An folgenden Hochschulen leitete Cyprien Katsaris Meisterklassen: Mozarteum Salzburg, Universität von Toronto, Academy of Performing Arts in Hong-Kong, Mannes College of Music in New York City, Royal Conservatory of The Hague, Arts Academy in Mexiko und Shanghai Conservatory of Music. Darüber hinaus war er von 1977 bis 2007 künstlerischer Leiter des Internationalen Musikfestivals Echternach (Luxemburg).

Cyprien Katsaris ist „Künstler der UNESCO für den Frieden“ (1997). Er wurde mit dem „Kommandeurkreuz des Verdienstordens des Großherzogtums Luxemburg“ (2009) ausgezeichnet und zum „Ritter des Ordens für Kunst und Literatur“ (Frankreich 2000) ernannt. Des Weiteren erhielt er die „Medaille Vermeil der Stadt Paris“ (2001) und den „Nemitsas Preis“ (Zypern, 2011). Er ist Mitglied der ADAP (Association des Artistes pour la Paix) und Ehrenmitglied von „Lisztomanias International“.


2016/2017
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