Thomas Sanderling
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Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Philharmonischen Orchesters Novosibirsk 
Vollständige Biographie
Thomas Sanderling | Dirigent
Chefdirigent des Novosibirsk Philharmonic Orchestras


Thomas Sanderling wuchs in St. Petersburg auf, wo sein Vater Kurt Sanderling Dirigent der St. Petersburger Philharmonie war. Nach Abschluss der Musikschule des Leningrader Konservatoriums studierte er Dirigieren an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin. Im Alter von 24 Jahren wurde Sanderling Musikalischer Leiter des Opernhauses Halle. Schon während dieser Zeit war er häufig Gast bei führenden Orchestern und Opernhäusern wie der Dresdner Staatskapelle und dem Leipziger Gewandhaus. Für seine Dirigate an der Komischen Oper Berlin erhielt er den Berliner Kritikerpreis.

Nachdem Schostakowitsch Konzerte Thomas Sanderlings mit dem Russischen Staatsorchester gehört hatte, bat ihn der Komponist, die deutschen Erstaufführungen seiner 13.Sinfonie sowie der 14.Sinfonie zu dirigieren, an die sich die Welturaufführungsaufnahme des letzten Orchesterwerks von Schostakowitsch, die Michelangelo Suite, anschloss. Der Erfolg dieser CD führte dazu, dass Thomas Sanderling Assistent bei Leonard Bernstein und Herbert von Karajan wurde.

In den frühen 1980er Jahren wurder er ständiger Gast Dirigent der Deutschen Staatsoper Unter den Linden, was zu seinem erfolgreichen Debut mit Mozarts Zauberflöte an der Wiener Staatsoper führte. Kurze Zeit später wurde er erneut an die Wiener Staatsoper eingeladen, wo er Le Nozze di Figaro dirigierte (als erster nach dem Tod des großen Karl Böhm). Er gewann mehrer Preise, Wettbewerbe und ist vor allem bekannt für sein deutsches, russisches und französisches Orchester-Repertoire.

Zu den Orchestern, die er dirigierte zählen:

BBC Scottish Symphony Orchestra, Baltimore Symphony Orchestra, Bayerische Rundfunk Symphony Orchestra, Bergen Philhamonic Orchestra, Bournemouth Symphony Orchestra, Czech Philharmonic Orchestra, Dallas Symphony Orchestra, Dresden Staatskapelle, Dresden Philharmonic Orchestra, Gewandhaus Orchestra Leipzig, Halle Orchestra UK, Helsinki Philharmonic Orchestra, Konzerthausorchester Berlin, London Philharmonic Orchestra, Montreal Symphony Orchestra, NDR Hamburg Symhpony Orchestra, Oslo Philharmonic Orchestra, Philharmonia Orchestra, Pittsburgh Symphony Orchestra, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Royal Philharmonic Orchestra, Radio Philharmonic Hilversum, Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, St. Petersburg Symphony Orchestra, Tchaikowsky Radio Symphony Orchestra Moscow, Vancouver Symphony Orchestra und WDR Symphony Orchestra Cologne.
Er ist außerdem regelmäßiger Gast Dirigent verschiedener deutscher Orchestern sowie auch des National Philharmonic Orchestra of Russia.
Außerdem wurde er vom Osaka Symphony Orchester zum Ehrendirigent auf Lebenszeit ernannt. Mit dem Orchester gewann er den Osaka Kritiker Preis zwei Mal in drei Jahren.


Schostakowitsch Uraufführungen

Mit Dimitri Schostakowitsch und seiner Familie hat Thomas Sanderling seit Jahren eine enge Beziehung. Mit Irina Schostakowitsch gibt es auch heute noch Zusammenarbeit.
Erstmals traf er Dmitri Schostakowitsch als er sein Debut in Moskau mit dem Russischen Staatsorchester auf Einladung von Evgeny Svetlanov gab.
Schostakowitsch war zutiefst beeindruckt und vertraute ihm die deutsche Übersetzung der Texte seiner 13. und 14. Symphonie an, welche er auch in Deutschland uraufführte.
Desweiteren dirigierte er die Uraufführung der Michelangelo Suite; es folgte ein Konzert mit den Uraufführungen zweier englischer Liederzyklen, bei denen er für die Übersetzung verantwortlich war: Six Romances on Verses of British Poets und Anglo-American folk Songs mit dem Orchester des Bayrischen Rundfunks in München, die beide als Live-Aufnahmen unter dem Label Orfeo 2012 veröffentlicht wurden.
Auf Wunsch Irina Schostakowitschs brachte er eine italienische Version der Michelangelo Suite heraus, die ihr gewidmet ist.



Schostakowitsch Erst-Aufnahmen:

Zwei CD Aufnahmen mit Schostakowitsch Uraufführungen, die Editor´s Choice des Grammophone Magazins wurden im Jahr 2006, The Original Suite from Lady Macbeth of Mtsensk, Eight Waltzes (Orchestration Boris Tishchenko), Verses of Captain Lebyadkin Op. 146, Satires {Pictures of the Past) Op. 100, Five Romances on Words from Krokodil Magazine Op. 121 (Orchestration Leonid Dessyatnikov), Preface to the Complete Edition of My Works, Op. 123 (Sergei Leiferkus und das Russian Philharmonic Orchestra)


Opernhäuser an denen er dirigerte,

umfassen die Wiener Staatsoper, die Deutsche Oper Unter den Linden, die Deutsche Oper Berlin, die Bayerische Staatsoper, die Hamburgische Staatsoper, die Komische Oper Berlin, das Bolshoi Theater, das Mariinsky Theater, das Kongelige Teater Denmark, die Finnische Nationaloper, das Teatro La Fenice di Venezia und die Opéra de Nice.

Aufnahmen

Er nahm unter verschiedene Labels auf, unter anderem: Deutsche Grammophon, Sony Classical International, Naxos, BIS, Chandos, Audite und Berlin Classics.

Für seine Aufnahmen gewann Thomas Sanderling mehrere Preise einschließlich des Cannes Classical Award für die Aufnahme von Mahlers 6. Symphonie mit dem St. Petersburg Philharmonic Orchestra und für die Aufnahmen von A. Magnards sämtlicher Symphonien. Außerdem gewann er den Salzburg Preis für die Gesamtaufnahme von Brahms Symphonien mit dem Philharmonic Orchestra London, eine Grammy Nominierung für die Aufnahme mit Kletzki´s Klavier Konzert in d moll Op. 22 mit Joseph Banowetz, sowie einige Auszeichnungen für Tanayevs „Complete Works for Orchestra“.


Seine letzten Saisonen waren geprägt von zahlreichen Uraufführungen bzw. Erstaufführungen, vor allem den  deutschen Erstaufführungen von M. Weinbergs 7. Symphonie für Streichorchester und Cembalo, sowie dessen monumentale 21. Symphonie.
Als besonderes Highlight dirigierte der Schostakowitsch-Experte und Co-Initiator der Internationalen Mieczyslaw Weinberg Society, Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle Dresden beim Abschlusskonzert der 8. Internationalen Schostakowitsch Tage in Gohrisch, bei dem es zu weiteren Uraufführungen von Weinberg, sowie Schostakowitsch (!) und Sofia Gubaidulina kam.

Als Chefdirigent des Novosibirsk Philhamonic Orchestras wird er mit dem Orchester kommende Saison zahlreiche Konzerte im In- und Ausland geben.

2018/2019
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